Mein allererster Blog

Nun bin ich also auch hier - unter all den Bloggern. Irgendwie komisch, trotzdem schön, etwas beängstigend aber zugleich auch befreiend. Noch bis vor kurzem konnte ich mir nicht vorstellen, einen Text zu schreiben und ihn dann mit der ganzen Öffentlichkeit zu teilen. Zu gross war die Angst, dass ihn jemand blöd findet oder dass das, was ich zu sagen habe, niemanden interessiert. Eigentlich schade, denn ich mag es sehr, Texte zu verfassen, meine Gedanken anderen mit zu teilen.


Und wie das Leben so spielt, hat es mich auch in diesem Fall einfach hineingeschubst. Meine Mutberaterin, Tanja Peters, hat mir nämlich aufgetragen, 1, 2, am liebsten sogar 3 Blogbeiträge zu verfassen - zwecks Erweiterung der Reichweite und so. 
Tja, nun sitze ich hier und mache mal wieder einen mutigen Schritt in meinem Leben. Trainiere meinen Mutmuskel, wie Tanja so schön sagt.

 

Das Bild zu diesem Beitrag entstand in diesem Jahr am Berufungskongress in Biberist. Zusammen mit 600 anderen Menschen sass ich Mitte April in der Biberena und hatte das Vergnügen, 12 ganz tollen Speakern zuzuhören, wie sie ihren Weg gegangen sind. Wie sie ihre Berufung gefunden haben. Ich habe keine Ahnung, wann der Fotograf mich da fotografiert hat, aber er hat mich in einem Moment erwischt, wo ich einfach nur glücklich war. Ich war total beseelt und ergriffen von den Worten. Ich fühlte mich so verstanden und getragen. Da standen Leute auf der Bühne, die davon gesprochen haben, dass man seinem Herzen folgen soll. Dass es ok ist, wenn man aus einer Situation aussteigen möchte, die sich verändert hat, die nicht mehr passt. Menschen, die mir Kraft gegeben haben, meinen Weg weiter zu gehen, auch wenn es nicht einfach ist und viel Mut erfordert.

 

Für all diejenigen, die mich nicht kennen, kurz meine Geschichte:

Für mich stand seit ich mich erinnern kann fest, dass ich Musikerin werden will. Als Kind träumte ich davon, Opersängerin zu werden. Keine Ahnung, woher das kam, aber es war einfach so. Ich bin diesen Weg beharrlich gegangen und wurde dann auch am Konservatorium aufgenommen. Allerdings in der Dirigierklasse, da ich für ein Gesangsstudium in Vollzeit zu wenig gut war.

Vor 10 Jahren habe ich dann meine Jodelschule gegründet und Kinder und Erwachsene von 4-70 Jahren unterrichtet. Für mich war immer klar: ich bin Seraina, die Musikerin. Für mein ganzes Umfeld war und bin ich immer noch die Musikerin. 

 

Eigentlich könnte ich sagen - toll, du machst das, was du immer wolltest. Trotzdem fühlte es sich immer schlechter an. Ich war zwar stolz, wenn ich erzählen konnte, dass ich eine Jodelschule habe, aber die Arbeit fühlte sich immer leerer an. Da ich schon seit längerer Zeit, bedingt durch eigene Erfahrungen, auf meinem Herzensweg war, habe ich vor 1 Jahr den Entschluss gefasst, mein Leben zu ändern. Zuerst waren es nur kleine Schritte - Kinderchor nach 7.5 Jahren abgegeben, keine zusätzlichen Chorproben mehr geleitet, keine Kurse für Kleinkinder mehr angeboten. Ich habe mir eine 6 monatige Auszeit genommen, bin in dieser Zeit für 3 Wochen nach Irland gereist und habe ich Galway eine Sprachschule besucht. Ich habe viel meditiert, gelesen, mir Vorträge angehört, habe mich viel mit meinen Kindern beschäftigt, war oft in der Natur. Habe gehadert, geheult, hinterfragt, war von einem Gefühl umgeben, dass nun alles, was mir wichtig war, wegbricht. Dass ich es sogar selbst war, die die Pfeiler, abbrach. Trotzdem habe ich nicht aufgegeben, vertraut, dass mein Herz mich führen würde. 

 

Und so war es dann auch. Plötzlich lichtete sich der Nebel und ich wusste ganz genau, was ich machen wollte. Ich wollte Veranstaltungen organisieren, den Menschen die Möglichkeit bieten, wieder ihre Herzensstimme zu hören und ihr zu folgen. Dieser Entschluss war es dann auch, der mir wahrlich Flügel verlieh. Plötzlich konnte ich mein Talent und meine Leidenschaft, Sachen zu organisieren, Texte zu schreiben, Bilder zu suchen, kreative Konzepte zu entwickeln voll nutzen. 

 

Ich habe in den letzten Monaten mein Kapitel "Berufsmusikerin" geschlossen und ein neues Kapitel aufgeschlagen. Ich habe mir Hilfe bei einem Jobcoach (Tanja Peters, www.diemutberaterin.de) geholt und mir Menschen gesucht, die mich auf meinem Weg unterstützen. 

Mit meinem Blog möchte ich auch Dich ermutigen, Deinen Weg zu gehen. Deiner Herzensstimme zu folgen. Der Weg ist nicht einfach, aber er lohnt sich auf jeden Fall. Wie ich es geschafft habe, Tipps und Tricks dazu, verrate ich Dir in den kommenden Blogeinträgen.

 

Herzensnah

Seraina